“...”Schatten- und Tanztheater”, nennen die Puppet Players ihre Produktion. Doch dieser “Sisyphos” ist mehr, ist eine alle Sinne berührende, mit allen Sinnen sprechende Erzählung vom Versuch, sich des Glücks zu bemächtigen. Ein berauschendes Theatererlebnis. ”
— Süddeutsche Zeitung (14.10.2003)
“...Ein Schatten kämpft sich aus der Unterwelt empor. Durchzuckt von unermesslichem Schmerz und erfüllt von unstillbarer Sehnsucht nach Freiheit entsteigt Sisyphos dem Schattenreich – ein fesselndes Traumbild, ein stilles und poetisches Bild, das die Zuschauer bannt. Unaufhaltsam tauchen sie ein in die Welt der griechischen Mythologie. Der Tänzer Stefan Maria Marb verkörpert die Figur des Sisyphos. Biegsam windet er sich aus steinerner Dunkelwelt empor, tanzt in einem gespenstisch wirkenden Bild leichtfüßig mit dem Tod, den er trickreich überlistet. Plötzlich finden sich die Zuschauer im Kasperletheater wieder. Die düstere Atmosphäre weicht der Heiterkeit, als Sisyphos den Tod selbst an den Galgen bringt.
....Die Puppet Players haben nach der Idee des Figurenspielers Stefan Fichert den Mythos von Sisyphos auf ganz eigene Weise umgesetzt. Als Schatten- und Tanztheater von Bodo Bühling inszeniert, erlebt das Publikum eine zauberhafte und mystische Vorstellung. Dabei nimmt der charismatische Sprecher Wolf Euba eine zentrale Rolle ein. Von hoher Warte aus verleiht er den Figuren seine Stimme und lässt die Charaktere des Stücks lebendig werden. Er ist ein brillanter Märchenerzähler, der nach den Texten von Hartmut Riederer sein Auditorium auf eine Reise in die griechische Götterwelt mitnimmt.”
— Südwest Presse (17.10.2003)
“Wort, Musik, Licht und Raum miteinander verschmolzen, die antike Sage nahtlos mit der Gegenwart verwoben – eine großartigere Premiere hätte man sich im Rahmen des Gmünder Schattenfestivals nicht wünschen können.
Die Münchner “Puppet Players”, in Gmünd keine Unbekannten, überraschten am Mittwochabend mit ihrem neuesten Stück, einer zehn-szenigen Abfolge über Sisyphos, von dem jeder das Ende kennt. Doch ist Sisyphos wirklich tot?
Hartmut Riederer und Spielleiter Stefan Fichert haben in zweieinhalb Jahren ein Schatten- und Tanztheater geschaffen, das das ganze Sisyphos-Epos umfasst und die Zuschauer, die minutenlangen Beifall spendeten, von Szene zu Szene mit neuen Techniken, aber auch mit neuen Gags und überraschenden Wendungen unterhält.
Wolf Euba erzählte die Handlung, Maria Reiter sorgte mit ihrem Akkordeon für die musikalische Unterlegung, schuf Stimmung, setzte Pointen oder erschreckte mit plötzlich einsetzenden Donnerschlägen. Stefan Maria Marb, der Tänzer, Pantomime und lebende Schatten kämpfte grandios gegen Götter und Schicksal, genoss alle Freuden des Lebens, krümmte und kugelte sich, triumphierte und verzagte.”
— Stuttgarter Nachrichten (18.10.2003)
“...Die Texte, philosophisch bis komödienhaft frech, lassen alle Register bei den Bildern zu. Allein dies stets wechselnde Spiel mit Licht, Vision, Karikatur und ironischer Verfremdung zieht das Publikum wie in einem magischen Kreis mit. Sisyphos als unser aller Thema: hier ist eine ebenso bedrängende wie beglückende Annäherung gefunden. ”
— Süddeutsche Zeitung (4.12.2003)
“....Der die Aufführung prägende, ihr Tiefe und Humor zugleich verleihende Wechsel der Erzähl- und Darstellungsebenen hebt sich weit aus dem Einerlei herkömmlichen Puppenspiels heraus. Vor allem die Dichte und die Qualität der Texte (Hartmut Riederer) lässt vieles verblassen, was gegenwärtig auf Schauspielbühnen zu hören ist. Da gehen Mythologie und Wiener Mehlspeisen, Kosmogonie und persiflierter Starkult, Philosophie und Posse eine Ehe ein, in der die Gegensätze das Ganze machen.
....Dabei ist das Stück im konventionellen Sinne gar kein Stück, sondern eher eine wie schwebend wirkende Collage mythischer, narrativer, dramatischer, philosophischer und poetischer Texte. Auch die Inszenierung (Bodo Bühling) hat kaum noch etwas mit Puppentheater im konventionellen Sinne zu tun. Sie vereint Sprache (hinreißend in Sprechkultur und Darstellung: Wolf Euba), Butoh-artigen Tanz (intensiv: Stefan Maria Marb), Musik (z.B. ein Tango à la Astor Piazolla, wunderbar: Maria Reiter), Rückprojektionen, mehrere im Schattenspiel zitierte Formen und Stilmittel der Puppenbühne (Stefan Fichert, auch Idee und Bild), Silhouetten- und Körpertheater einer so noch nie gesehenen Synthese.
....Ein wunderbares, ein poetisches, ein an vager Hoffnung reiches Ende einer Aufführung von großer Dichte und Zauberkraft, mit der die Puppet Players aus Gauting die Zuschauer im kleinen Haus des Brandenburger Theaters zu starkem und lang andauerndem Beifall hinrissen.”
— Brandenburger Wochenblatt (20.10.04)
“Mit flüchtigen Schatten, forthuschenden Bildern und zerfließenden Akkordeonklängen (Maria Reiter) den Mythos von Sisyphos nicht nur subtil auf die Bühne zu bannen, sondern auch noch für ausgiebig Diskussionsstoff zu sorgen, ist den Puppet Players aus Gauting bei ihrem Auftritt im Rahmen der 20. Puppenspieltage (Schweinfurt) gelungen.
....In aufgewühlten Monologen (Text. Hartmut Riederer) meditiert Wof Euba vom erhöhten Regiestuhl aus über die Entstehung der Welt, kommentiert Zustände und großartige Erfolge. Stefan Maria Marb leistet mit minutiösem Bewegungsspiel und totaler Körperbeherrschung auf der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit tänzerische Sisyphosarbeit.
....In zehn Bildern schaffen die Mitwirkenden des Schatten- und Tanztheaters neue Zugänge zum uralten Stoff (Regie: Bodo Bühling). Und dabei ziehen sie sämtliche multimedialen Register. Begeisterter Applaus.”