Presse

Figurenbau

Geharnischte Einhörner

Es ist die große Seebühne bei den Bregenzer Festspielen, die dieses Ungetüm betritt. Platz braucht das geharnischte Einhorn in der Tat, denn es ist fast sechs Meter hoch und 60 Kilo schwer, getragen und bespielt wird es von vier Männern. Das furchteinflößende Einhorn führt in Mozarts „Zauberflöte“ Prinz Tamino zur Feuer- und Wasserprüfung… Konstruiert und gebaut hat das Einhorn, das es in doppelter Ausführung gibt, der Gautinger Stefan Fichert, bekannt von den Puppet Players. Das Gerüst besteht aus einem Geflecht von Rattan und Aluminium, der Körper aus einem Kunststoff, der Styropor ähnelt – zusammengehalten wird die Riesenfigur von schlichten Kabelbindern… Bei den Bregenzer Festspielen reagieren die Zuschauer begeistert auf den Auftritt der geharnischten Einhörner. Aus den Speeren der Reiter scheinen Feuerlanzen hervorzuschießen, bevor Tamino seine geliebte Pamina in die Arme schließen kann. – Ach, wenn so etwas Bewegendes denn auch mal auf dem Starnberger See stattfinden könnte!
— Süddeutsche Zeitung (14./15.August 2013)
Bayrische Einhörner für die Zauberflöte bei den Bregenzer Festspielen

Bühnenbildner Stefan Fichert zögerte erst, als er den prestigeträchtigen Job angeboten bekam, wie er welt.de erzählte: „Erst habe ich gedacht: Will ich das wirklich?“ Schließlich habe er sich aber doch dazu durchgerungen und die Herausforderung angenommen. Keine einfache Aufgabe: Die knapp fünf Meter großen und fünf Meter langen Bühnenfiguren müssen Wind und Regen am Bodensee trotzen können – und das ganze zwei Jahre lang. Was natürlich nicht auf Kosten der Ästhetik gehen darf. Auch deswegen sitzt Fichert schon seit mehreren Monaten jeden Tag in seinem Atelier, um Entwürfe für die beiden Einhörner auszuarbeiten und Farbkombinationen auszuprobieren. Künstlerisch beschreitet der Bühnenbildner Neuland. Die „Geharnischten“ in Mozarts Zauberflöte werden normalerweise als „Ritter in Rüstung“ dargestellt, erläutert Fichert gegenüber der Welt. Er ersetzte sie durch Reiter, die auf Einhörnern sitzen. Glühende Augen und Speere, die brennen, sollen den dramatischen Effekt noch vergrößern. Schließlich spielen die „Geharnischten“ eine wichtige Rolle in der weltberühmten Oper: Sie führen Tamino zu seiner letzten Aufgabe, bevor er die geliebte Pamina endlich in die Arme schließen darf. Während der Aufführung sollen die riesigen Figuren von innen bedient werden können. Das Engagement für die Bregenzer Festspiele ist nicht das erste Mal, dass Fichert mit der Hochkultur in Berührung kommt. Schon die Salzburger Festspiele und die Münchner Kammerspiele profitierten von den Fähigkeiten des gebürtigen Gautingers. Auch für die Bayrische Staatsoper war er schon tätig. Trotzdem sind die Festspiele eine ganz besondere Herausforderung: „Es ist das erste Mal, dass ich in dieser Dimension Sachen mache.“ Womit nicht nur die Größe der Figuren gemeint sein kann.
— Die Welt online (27.November 2013)
Rösser für die Walküren

Geschickt zieht Puppenspieler Stefan Fichert die Fäden: da setzt sein sorgfältig gearbeitetes Pferdchen mit der aufwändigen Innen-Technik zum weiten Sprung an. Für die große Richard-Wagner-Oper „Der Ring des Nibelungen“ von Dieter Dorn in Genf baut der Künstler in der Gautinger Schlosspark-Werkstatt naturgetreue Walküren-Rösser mit Reitern. Am kommenden Sonntag gehen die Figuren auf Reisen: An der Genfer Operinszenieren Dieter Dorn und sein Bühnenbildner Jürgen Rose gerade die „Walküre“ aus Wagners Ring. Stefan Fichert und Susanne Forster werden mit ihren Figuren dabei zum Probenbeginn dabei sein. In der „Götterdämmerung“ wird die unglücklich liebende Brünnhilde mit ihrem Pferd „Grane“ in die Flammen steigen, erläutert Stefan Fichert das dramatische Schlussbild.
— Münchner Merkur, 12.Sept. 2013